Besuch des Memorium Nürnberg- oder Lost in Schwabach

Vor den Herbstferien stand der erste Unterrichtsgang der Klassen 9dm und 9em nach Nürnberg zum Memorium an.

Vor 70 Jahren hielten die Nazi- Prozesse nicht nur Nürnberg, sondern die ganze Welt in Aufruhr. Zum ersten Mal in der Geschichte tagte ein internationales Gericht, um über die Kriegsverbrechen zu richten.

Die Schüler der 9. M-Klassen hatten die Nürnberger Prozesse im Unterricht. Um aber ein solch prägendes historisches Ereignis zu begreifen, sollte man immer an den Ort des Geschehens gehen. Die Führung startete zunächst mit wichtigen Informationen zur Kriegsführung vor dem Ersten Weltkrieg und den Auswirkungen für den Ersten Weltkrieg, nämlich der Genfer Konventionen, die später eine wichtige Grundlage für die Nürnberger Prozesse bildete.

Danach folgte kurz Wissenswertes über den Zweiten Weltkrieg und die Nazis, bevor es konkret zu den Prozessen überging. Die Schüler sollten sich überlegen, warum die Alliierten gerade Nürnberg wählten und weitere Fragen beantworten, die sie gut überlegt beantworten konnten. Besonders faszinierend wirkten einige originale Ausstellungsobjekte auf die Schüler, wie die Anklagebank, auf der Herrmann Göring, Rudolf Hess und Joachim von Rippentrop während der Verhandlungen saßen. Leider konnten die Klassen den Saal 600 nicht besichtigen, da während der Führung dort eine Gerichtsverhandlung stattfand. Der Saal wird auch heute noch als normaler Gerichtssaal genutzt. Mit dem Hinweis, dass es ähnliche Prozesse in Japan- die Tokyo Prozesse- gab, endete die sehr informative Führung.

Pünktlich machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Roth und sollten, wie geplant, gegen halb eins zurück sein. Zwischen Schwabach und Rednitzhembach hielt die S-Bahn an- wegen Bauarbeiten. Kurz darauf hieß es, wir fahren zurück nach Schwabach. Da begann "Lost in Schwabach". Mit 28 Schülern strandeten wir dort und hatten keinerlei Auskunft, wie es weitergehen sollte. Einige Schüler riefen ihre Eltern an, um sich abholen zu lassen. Andere verharrten mit uns, zwischen wiederholtem Nachfragen und Bahnsteigwechsel.

Dann endlich sollte um 13:47 Uhr ein RegionalExpress nach Roth fahren. Wir warteten also auf dem ausgeschriebenen Gleis. Bis auf einem anderen Gleis eine S-Bahn einfuhr und es hieß, diese fährt. Also wieder schnell den Bahnsteig wechseln. Sie fuhr dann auch und wir kamen alle gut gegen 14 Uhr in Roth an.

 (Kathrin Rosenbaum)