Besuch der 7cG im Albrecht-Dürer-Haus

Wer war denn eigentlich dieser Albrecht Dürer?

Einiges hatten die 7cG schon im Unterricht über den vielleicht bekanntesten Künstler Nürnbergs erfahren.

Um dieser Frage genauer nachzugehen besuchten wir am 8. Mai 2019 mit der 7cG das Dürer-Haus an der Nürnberger Burg. Dort empfing uns kein gewöhnlicher Museums-Führer und wir mussten uns auch nicht selbst lesend oder mit Kopfhörern ausgerüstet durch die Ausstellung plagen. Nein, Agnes Dürer, die Frau des berühmten Nürnberger Künstlers, empfing uns höchst persönlich, um mit uns über ihr Leben mit Albrecht aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Gleich fing sie an mit den Jungs der Klasse auf Fränkisch zu flirten: „Horch a mol, für 500 Jahr hab ich mich doch net schlechd ghalten, oder?“ Gut, ihr Kleidungsstil entsprach wohl nicht ganz dem, worauf unsere Jungs heute stehen. Aber ihr standen mit gut 500 Jahren Spitzenhäubchen (sie war ja durch ihre Heirat unter die Haube gekommen), blauer Rock und Mieder gut. Auch immer an der Frau: Der Schlüsselbund mit allen wichtigen Schlüsseln des Hauses. Agens war ihrem schönen Albrecht nämlich als Buchhalterin sehr nützlich. Ihr Vater hatte keinen Erben (Sohn) gehabt, so durfte sie damals Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Sehr ungewöhnlich für eine Frau, die um das Jahr 1500 gelebt hat.

Aber so konnte sie ihren Albrecht bei seinen Geschäften immer unterstützen. Und die liefen schon zur damaligen Zeit sehr gut. Albrecht Dürer konnte nämlich nicht nur außergewöhnlich gut malen, er machte sich auch neueste Techniken zu nutze. Der gerade eben erst erfunden Buchdruck des Johannes Gutenberg ermöglichte Dürer nicht nur als genialer Maler berühmt zu werden. Er schuf daneben viele Holzschnitte und andere Druckvorlagen mit denen er viel schneller Bilder herstellen konnte, als sie langwierig zu malen. Und genau so eine alte Druckerpresse zeigte uns Agnes dann auch in ihrem Haus und druckte mit uns Bilder vom Kaiser Maximilian I, die Dürer in seinem Namen damals geschaffen hatte. Also sozusagen die Flyer von vor über 500 Jahren. Viel Geld verdienten die Eheleute Dürer damals mit ihren Bildern und Drucken, deswegen auch der gute Rat von Agens an die Mädels der Klasse: „Lernt mer fei gscheit Rechnen, dann habt ihr es auch mal gut im Leben und bekommt so einen schönen Mann wie ich.“

Im Dürer-Haus zeigte sie uns dann noch die Gute Stube, das Schlafzimmer und natürlich die Werkstatt. Dort erklärte Agnes noch manches Sprichwort, z.B. woher das „Blaumachen“ oder der „Blaue Montag“ kam: Die Farbe Indigo-Blau entsteht durch einen Sud (Aufgekochtes) der Pflanze Färberwaid. Aber nur zusammen mit menschlichem Urin färben sich die darin gekochten Stoffe beim Trocknen an der Luft Blau. Und das am besten, wenn man vorher viel Bier trank. Und Bier trank man vor allem am einzigen Feiertag der Woche, dem Sonntag. Die Färber stellen dann „Pisspötte“ vor ihre Werkstätten, in die sich die Leute nach der Kneipe entleeren konnten. Und am Montag wurde dann „Blau gemacht“!

Ganz viele andere interessante Dinge erzählte uns Agens noch aus ihrem Leben mit dem berühmten Maler Albrecht Dürer, der von 1471 bis 1528 in Nürnberg lebte, arbeitete und starb. Sein Grab könnt ihr auf dem Johannis-Friedhof suchen und dort geht auch der Geist des Dürer-Hasen um, ich schwöre es euch, ich hab ihn selbst gesehen! Vielleicht trefft ihr euch selbst mal zusammen mit eurer Klasse oder euren Eltern im Dürer-Haus mit Agnes auf ein Schwätzchen und lasst euch alles ganz genau erzählen. Es ist einen Ausflug wert.

 

Bilder zum Vergrößern bitte anklicken!

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