Stärker gemeinsam. Vier Tage mit Helden e.V.

Am Montag den 09.12 kamen Daniel und Peter, die Teamer des Helden e.V., pünktlich in den Klassenraum der 6b.

Nach einem ausführlichen Kennenlernen und Aufwärmen ging es an das vorbereitete Programm der Erlebnispädagogen. Sozialpsychologische Experimente und Teamaufgaben sollten mit der Klasse durchgeführt werden. Beim Spiel „heikle peinliche Fragen“ wurde den Schüler*innen das Konzept des Bystander- oder Zuschauer-Effekts eindrucksvoll vor Augen geführt. Nach einer ausführlichen Reflexion ging es nach draußen um bei der „Moorfahrt“ die Teamfähigkeit der Klasse auf die Probe zu stellen. Die Aufgabe bestand darin, als ganze Klasse mittels Teppichstücken eine Strecke zu überwinden, ohne den Boden zu berühren.

Dabei lagen Ehrgeiz, Euphorie und Frust eng beieinander. Umso größer war die Freude, als die Aufgabe nach knapp drei Stunden endlich geschafft war. „Teamwork und Absprache“ waren bei der anschließenden Reflexionsrunde die essentiellen Erkenntnisse, die zum Erfolg der Aufgabe führten.

Der zweite Tag drehte sich vorrangig um die Bearbeitung der mobilen Escape Rooms. Hierbei beschäftigten sich die Schüler*innen in Kleingruppen mit dem Verschwinden zweier Schüler*innen die mit Cybermobbing und Cybergrooming konfrontiert waren. Nach einer knappen Stunde Rätseln und Knobeln ging es in die Auswertung und Reflexion.

Hierbei wurden zunächst die fiktiven Fälle auf die Lebenswelt der 6b übertragen. Dabei wird insbesondere auf Gefahren des digitalen Raums eingegangen, aber auch auf Strategien und Grundsätze, um sich selbst und andere zu schützen. Nach einer ausgedehnten Pause stand die nächste Teamaufgabe auf dem Programm. Bei der „Zombiewanderung“ sollte die Klasse verhindern, dass „Zombie-Daniel“ einen freien Sitzplatz erreicht. Hierfür waren präzise Absprachen und viel Disziplin nötig, um diese Aufgabe gemeinsam zu schaffen. Der Stress der während dieser Aufgabe aufkam sorgte für eine immense Lautstärke, die vor allem bei den Schüler*innen selbst für Unwohlsein sorgte.

Auch nachdem die Aufgabe geschafft war, war die Euphorie deshalb etwas getrübt. Auch diese Aufgabe wurde wieder ausführlich reflektiert. Hier bestanden die zentralen Erkenntnisse darin, dass Strategien in der Klasse entwickelt werden müssen, um alle Ideen und Meinungen zu hören und um unnötiges Schreien zu verhindern. Mit einer kurzen Abschlussübung, die die Stimmung wieder heben konnte, endete der Workshop für die 6b.

Am Mittwoch kamen Peter und Daniel dann in die 6cG. Auch hier begann die Einheit mit einem ausführlichen Kennenlernen. Ähnlich wie in der 6b wurde auch hier der Bystander-Effekt mit dem Spiel „heikle peinliche Fragen“ erarbeitet. Hier waren die Schüler*innen von dem Spiel so begeistert, dass sie am Ende des zweiten Tages, dieses Spiel noch einmal spielten. Auch mit der 6cG ging es dann nach draußen. Die Klasse bekam nach einem kurzen Energizer die Aufgabe, als Klasse durch ein schwingendes Seil zu kommen. Hierbei durfte das Seil allerdings keine komplette Umdrehung zurücklegen, ohne dass ein/e Schüler*in durch das „Schwingportal“ hindurchgeht.

Auch hierfür brauchte es einige Versuche. Die Absprache funktionierte zu Beginn nicht wirklich, da nicht alle bereit waren die Aufgabe gemeinsam zu lösen und manche andern in der Klasse überhaupt nicht zuhörten. Nach einer kurzen Besprechung unterstützt durch Gummihuhn Henriette, die zum Durchsetzen von Ruhe fungierte, konnte dann eine Strategie erarbeitet werden, die alle mitgetragen haben. Dabei war erstaunlich, dass es nach dieser Besprechung auf den ersten Versuch gelang.

Auch diese Aufgabe wurde ausführlich reflektiert. Es wurde deutlich, dass bei einer Aufgabe ALLE eingebunden sein müssen, damit sie gelöst werden kann. Nach einer Pause stand auch für die Klasse 6cG die „Zombiewanderung“ an. Die Klasse war mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert wie die 6b. Auch bei ihnen dauerte es eine ganze Zeit, bis sie zu einer Strategie kamen. Da der erste Tag sich bereits dem Ende neigte, wurde die Fortführung der Aufgabe auf den zweiten Tag gelegt.

Der zweite Tag begann mit einer kurzen Willkommensrunde. Nach einem kurzen Aufwärmspiel ging es dann zurück an die „Zombiewanderung“. Auch hier wurde eine Strategie gefunden und die Aufgabe schlussendlich gelöst und im Anschluss ausführlich reflektiert. Ähnlich wie in den anderen Reflexionsrunden wurden die Erkenntnisse aus den Aufgaben in den Schulalltag und die Lebenswelt der Schüler*innen übertragen.

Nach einer kurzen Pause, wurden in einem kurzen theoretischen Block die einzelnen Phasen von Mobbing erläutert. Auch die einzelnen Akteur*innen in Mobbingsituationen sowie die Merkmale von Mobbing wurden hierbei erarbeitet. Deutlich wurde, dass Mobbing schreckliche Folgen haben kann. Nach einer kurzen Pause ging es wieder nach draußen für die letzte große Teamaufgabe. Mit der Übung „Wo ist mein Huhn“ sollte das Erlernte wieder zur Anwendung kommen.

Die Aufgabe bestand darin, den Teamern Henriette das Gummihuhn zu klauen, ohne dabei erwischt zu werden. Auch hier musste wieder im Team gearbeitet werden. Nach etwa 90 Minuten war die Aufgabe geschafft. Anschließend wurde die Aufgabe wieder reflektiert. Erste Übertragungen waren bereits erkennbar.

Nach einem gemeinsamen Abschluss besteht die Herausforderung nun darin, das Erlernte in den Schulalltag zu übertragen. Die Schüler*innen blicken begeistert auf die vergangenen Tage zurück und auch Lehrkräfte, Respekt Coach und Teamer sind mit den Klassen sehr zufrieden. Viele wünschen sich, dass Daniel und Peter noch einmal in ihre Klassen kommen, um weiter an der Klassengemeinschaft zu arbeiten.